Die heißen Sommer und milden Winter haben uns in den letzten Jahren die Dringlichkeit einer Energiewende vor Augen geführt. Schon jetzt gehört Deutschland offiziell der warmgemäßigten Klimazone an und die Subtropen rücken stärker nach Norden vor. Entstanden ist mit Friday for Future eine globale Bewegung rund um die jugendliche Galionsfigur Greta Thunberg, die einen Druck auf Regierungen, Unternehmen und Verbraucher zu erzeugen verstand, den gegenwärtigen Stand von Emissionen deutlich nach unten zu drücken. Das Smart Home kann beim Stromsparen helfen. Nach Ansicht des Fraunhofer-Instituts in München lassen sich dank des Internets der Dinge die Energiekosten auf 40 % drosseln. Wir zeigen die wichtigsten Funktionen, die das ermöglichen. Weiterführende Informationen erhalten Sie bei Home and Smart.
Mit dem Smart Meter einen Energieplan erstellen
Ein Problem der sperrigen alten Stromzähler war, dass kaum jemand sie verstand. Außerdem war die Zahl der ausgespuckten Informationen sehr gering. Allenfalls differenzierte das Gerät zwischen dem Nebenstrom und dem Hauptstrom, aber welche Ursachen genau für einen hohen Stromverbrauch verantwortlich sind, darüber hüllte sich der Stromzähler in Schweigen.
Mit Smart Metering soll dies nun anders werden. Der Smart Meter listet jedes einzelne Endgerät im Haushalt auf, das Strom verbraucht. Auf einem Blick sind die Daten nun einsehbar, teilweise anschaulich mit Graphen, Balken und Statistiken dargestellt. Durch diese Feindifferenzierung können Stärken und Schwächen mit Bezug auf einen energieeffizienten Stromverbrauch identifiziert werden. Dies öffnet Raum für durchdachte Energiepläne, um die Stärken zu fördern und die Schwächen anzugehen. Vor allem bisherigen Stromfressern kann es endlich an den Kragen gehen. Diese können nun durch ökologischere Geräte ausgetauscht oder künftig sparsamer genutzt werden.
Warum heizen, wenn alle auf Arbeit sind?
Besonders bei der Heizung sind die Sparpotenziale enorm, denn die Heizkosten verschlingen rund 80 % der gesamten Stromkosten eines Haushaltes. Smarte Heizungen lassen sich hingegen nach einem Tagesplan einstellen. Sind alle auf Arbeit oder länger außer Haus, dann werden sie ausgeschaltet oder arbeiten nur noch auf Sparflamme. Erst wenn mit dem baldigen Eintreffen zu rechnen ist, fährt die Heizung wieder auf die gewohnte Betriebstemperatur. Außerdem werden unnötige Heizkosten dadurch vermieden, dass die Sensoren der Heizung die Außentemperatur erkennen und die Heizung ihren Heizbedarf darauf ausrichten kann. Werden die Fenster geöffnet, fährt die Heizung in dieser Zeit automatisch herunter. Sie passt sich immer intelligent dem Bedarf an.
Warum intelligentes Licht so sparsam ist
An den Bedarf angepasst werden kann auch das Licht, denn smartes Licht ist nicht mehr binär, das heißt, an zwei Zustände gebunden, und zwar an „an“ und „aus“. Vielmehr ist intelligentes Licht dimmbar und kann viele Zustände annehmen. Auch sind an das IoT angebundene Leuchtsysteme dazu fähig, die Lichtstärke in der Umgebung zu erkennen und nur so viel Licht an die Umgebung abzugeben wie nötig. Bewegungsmelder und Timer machen es zudem möglich, dass das Licht nur noch nach Bedarf angeht und sich wieder ausschaltet, wenn sich für mehrere Sekunden niemand im Raum befindet. Vor allem dem praktischen Problem des Vergessens wird hier der Garaus gemacht, denn die wenigsten Menschen sind trotz guten Willens davor gefeit, in jedem Zimmer, das sie verlassen, sofort das Licht wieder auszuschalten. Biologisch droht eben durch ein solches Vergessen keine unmittelbare Gefahr, die eher abstrakter Natur ist. Diesem Grundproblem lässt sich mit dem Internet der Dinge also wirkungsvoll begegnen.
Weitere Beispiele, um Strom zu sparen
Durch das Smart Home werden immer mehr an das Stromnetz gekoppelte Geräte intelligent. Selbst Personen, die noch kein Smart Home haben, kennen bereits den automatischen Stand-by-Modus von Fernseher, Computer usw. nach längerer Inaktivität. Eine intelligente Waschmaschine kann für die jeweilige Ladung den sparsamsten Stromverbrauch erkennen und vollautomatisch in einer Weise vom Spülmittel schöpfen, die für die Reinigung nötig ist und der Verschwendung entgegenwirkt. Zur Gewohnheit werden lässt sich auch der regelmäßige Blick auf die Statusanzeige der Haushaltsgeräte, die gerade aktiv sind. Wer sich diese App auf das Smartphone holt, kann regelmäßig alle Geräte, die unnötig eingeschaltet sind, per Fernzugriff ausschalten.